Die Tracht

(Beitrag von Helga Bernath)

Engelsbrunner Tracht

Die Grundlage für die Trachten im Banat war wohl die sonntägliche Tracht der Auswanderer. Damit ging man sonntags zur Kirche oder zu festlichen Veranstaltungen. Sich in diese Tracht zu kleiden, erforderte viel Zeit und Geduld.

Durch die Unterscheidung nach stammlicher Herkunft, gab es im Banat ein buntes Trachtenbild. Jedes Dorf oder jede Ortschaft hatte ihre eigenen Besonderheiten und Feinheiten.

Auch die Haartracht war eines der Unterscheidungsmerkmale für die Herkunft aus den einzelnen Dörfern.

Nach dem II. Weltkrieg ging eine allmähliche Veränderung der Trachten vor sich. Viele Dorfschneiderinnen lernten ihr Handwerk in der Stadt, neue Materialien kamen auf den Markt und man wollte auch eine Vereinfachung der Trachten, die das Ankleiden leichter und schneller werden ließ.

Nachdem dann auch noch der Minirock Einzug in unsere Gesellschaft hielt, wurden die Trachten in die hintersten Ecken verbannt.

Dies hielt aber zum Glück nicht lange an und anlässlich der 200-Jahrfeier in Engelsbrunn erstrahlten die Trachten in neuem Glanz.

 

Und so setzt sich unsere Tracht zusammen: 

- Hemd mit Einsätzen an den Ärmel

- ein Kreesl (ein sehr gestärkter kurzer Unterrock)

- fünf bis sechs  in der Länge aufeinander abgestimmte gestärkte Unterröcke ,

- brokatseidener „Overrock“ in hellen Farben (rosa, hellblau, gelb, hellgrün, orange)

 mit einem besonderen Blumenmuster

- Sametleiwl

- Halstiechl mit Fransen

- „Arschbandl“

- weiße Schierzl

- Samt-Halsband mit Anhänger

 

Auch die jungen Männer wurden festlich gekleidet:

- ein weißes Hemd

- eine schwarze Hose

- ein schwarzes „Leiwl“, welches mit einem Rosmareinzweig geschmückt war, der an
„Kirweisundach“ weiße Schleifen trug und an „Nokirwei“ rosa

- einen aufgeputzten Hut mit Bänder in weiß und rosa und Kunstblumen in den gleichen Farben

Viele haben ihre Trachten mit in die neue Heimat gebracht und bei den Heimattreffen oder
anderen Veranstaltungen stolz getragen.

Diese Trachten sind ein Vermächtnis unserer Ahnen und wir wollen sie vor dem Vergessen
bewahren und in Ehren halten.